anlässlich der Wiederkehr der Deportationen aus dem Regierungsbezirk Stettin

Die Deportation jüdischer Menschen aus dem Regierungsbezirk Stettin am 13. Februar 1940 war der erste Transport aus dem Deutschen Reich Richtung Osten und markierte den Beginn der systematisch betriebenen Ausrottung der Juden in Europa. In Greifswald lebten zu diesem Zeitpunkt nur noch wenige Angehörige der jüdischen Religion, die sodann ihre Wohnungen verlassen mussten, um nach Ostpolen in dortige Ghettos und Vernichtungslager gebracht zu werden.

Von den über 1.100 aus dem damaligen Stettiner Regierungsbezirk deportierten Menschen jüdischen Glaubens überlebten nur sehr wenige den Zweiten Weltkrieg, während die Übrigen unter unmenschlichen Bedingungen in den polnischen Deportationsorten Piaski, Głusk und Bełzice oder in den Vernichtungsstätten Bełzec, Sobibór und Majdanek umgebracht wurden.

Der Gedenkweg führt zu den Wohnorten verfolgter und deportierter Greifswalder und Greifswalderinnen jüdischen Glaubens. Teilweise sind vor den Gebäuden „Stolpersteine“ in den Gehweg eingelassen. Diese Steine der Erinnerung und Mahnung hatten Unbekannte in der Nacht vom 8. zum 9. November 2012 aus dem Pflaster herausgebrochen. Dank zahlreicher Spenden konnten sie ersetzt und am 23. Mai 2013 - dem Tag des Grundgesetzes - neu verlegt werden.

Wir wollen die Menschen nicht vergessen, die für immer von hier verschwunden sind, getötet oder vor dem Terror geflohen, Menschen, die Nachbarn und hier zu Hause waren.

Mit einem Gedenkweg durch die Stadt wird seit 2010 an die Deportation Greifswalder Bürgerinnen und Bürger jüdischen Glaubens erinnert.

In diesem Jahr gehen wir diesen Weg am 12. Februar ab 17 Uhr beginnend am Gebäude Markt 5 (vor dem Weinhaus) weitere Stationen sind Lange Str.75 (GAASTRA) - Lange Str. 22 (Kronprinz) - Lange Str. 68 (Buchhandlung Scharfe) - Steinbecker Str. 27 und Kuhstr. 7

Veranstalter: Arbeitskreis Kirche und Judentum