KOEPPENTAGE 2012: Werklesung

Robert Gwisdek liest Jakob Littners Aufzeichnungen aus einem Erdloch

Jakob Littner, ein jüdischer Kaufmann in München, flieht 1939 vor der Verfolgung durch die Nazis. Die letzte Station seiner Flucht ist das Ghetto des galizischen Städtchens Zbaraz. Er überlebt die Shoah, versteckt in einem Erdloch. Noch 1945 hält er seine schrecklichen Erlebnisse in einer längeren Niederschrift fest.
Der Schriftsteller Wolfgang Koeppen wird beauftragt, dieses Manuskript für den Druck zu bearbeiten. Stattdessen verwandelt er die Vorlage in einen eigenen Text. 1948 erschienen die Aufzeichnungen aus einem Erdloch gleichwohl unter dem Autornamen Jakob Littner. 1992 wurde derselbe Text als Buch Wolfgang Koeppens veröffentlicht. Seitdem hat sich eine Debatte um die doppelte Autorschaft entzündet. Roland Ulrich hält eine Einführung in die umstrittene Publikationsgeschichte des Werkes.

Robert Gwisdek (*1984), Schauspieler und Musiker, lebt in Berlin, 2010 erhielt er den Filmkunstpreis für "Renn, wenn Du kannst". Neben Tatort Filmen spielte er u.a. im Kinofilm "Neue Vahr Süd". Robert Gwisdek rappt mit seinem Bruder Hannes als Shaban & Käptn Peng und in der HipHop Formation Käptn Peng & Die Tentakel von Delphi, ihr Debüt erschien im März 2012 auf ihrem mit Freunden erschaffenen Hauslabel Kreismusik.

Roland Ulrich, Literaturwissenschaftler, Mitarbeiter im Studienkolleg der Universität Greifswald, hat neben vielen Vorträgen und Publikationen zu Wolfgang Koeppen die Koeppen-Ausstellung "Im Labyrinth des Schreibens" mitkonzipiert.

Die Ausstellungen in der Galerie des Koeppenhauses und des Münchner Zimmers sind vor der Lesung ab 19 Uhr geöffnet. Der Eintritt zu den Ausstellungen ist frei.

Eintritt 3 & 5 Euro

Koeppenhaus - Literaturzentrum Bahnhofstr. 4/5 17489 Greifswald 0 38 34 - 77 35 10
Bildnachweis: IKAZ e.V.

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